Das ist Westkanada

Das ist Westkanada

Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt und dennoch leben hier nur rund 40 Millionen Menschen. Es erwarten dich unglaubliche Weiten, echte Wildnis und jede Menge wilde Tiere.

Kanada ist ein unfassbar vielseitiges Land. Während im Norden das Land mit Eis bedeckt ist, erstreckt sich im Landesinneren eine weite Prärie und im Herbst läuten die Laubbäume im Osten den Indian Summer ein. Ziemlich verrückt, oder? Und damit noch nicht genug. Im Westen Kanadas ist es nämlich wieder ganz anders: Hier wirst du vor allem Nadelbäume und westlich der Rocky Mountains dichte Regenwälder entlang der Küste sehen können. 

Die Regionen sind nicht nur landschaftlich sehr abwechslungsreich, sondern auch noch richtig wild. Wusstest du, dass 20 % der weltweit verbliebenen Wildnisgebiete in Kanada liegen? Zudem sind die Hälfte der riesigen Wälder in Kanada noch richtiger Urwald.

Im äußersten Westen grenzt der Nordpazifik an das Festland. Neben den küstennahen Gewässern sind auch die Offshore-Gebiete für viele Tiere ein geeigneter Lebensraum. Du kannst hier vor allem Wale beobachten.

Entlang der Küste wirst du einen Eindruck vom Regenwald bekommen, der aufgrund der Nähe zum Pazifik ebenfalls ein idealer Lebensraum ist. Das maritime Buffet lassen sich viele Tiere schmecken, darunter Weißkopfseeadler und Bären

Etwas weiter im Landesinneren bekommst du in der Hochebene ein Gefühl davon, wie unterschiedlich Kanada sein kann.

  • Im Norden wirst du das bewaldete Wildnisgebiet des Wells Gray stoßen, in dem Bären und Elche leben.
  • Im Süden hingegen ist die Landschaft vor allem durch karges Ranchland und Obstplantagen geprägt.
  • Östlich der Hochebene befinden sich die Rocky Mountains. Hier tauchst du in eine alpine Landschaft ein und kannst plötzlich auf Bergziegen, Murmeltiere und Grizzlybären treffen.

Auch wenn du in Westkanada nur einen kleinen Ausschnitt dieses unglaublich großen Landes sehen kannst, wirst du dennoch viele unterschiedliche Eindrücke erhalten.

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Unterwasserwelt des Pazifiks

Der Nordpazifik ist mit seinen Meerengen und vielen vorgelagerten Inseln der Lebensraum für eine schier unendliche Anzahl verschiedener Tierarten. Wenn wir von der Küste auf den Pazifik blicken, dann ist uns nicht einmal im Ansatz klar, was sich unter der Wasseroberfläche für eine unglaubliche und geheimnisvolle Welt verbirgt. Riesige Kelpwälder durchziehen die Unterwasserlandschaft und bilden so Schutz für Robben und Fische, für die das ein idealer Lebensraum ist.

Zwischen Mai und Oktober ist das Meer besonders reich an Nahrung. Es gibt Kleinstlebewesen, wie Krill, sowie große Schwärme von Lachs und Hering. Sie alle zusammen bilden die Nahrungsgrundlage für Wale. In den hiesigen Gewässern gibt es bis zu 25 verschiedene Walarten, die auf der Suche nach Nahrung die Unterwassergebiete vor der Küste durchstreifen. Dazu zählen Buckelwale, Grauwale, Orcas und Weißstreifendelfine. Es gibt aber auch Seelöwen, Robben und Seeotter. Hättest du das gedacht? 

Diese geheimnisvolle Welt bleibt uns ein Stück weit verborgen, ist aber sicherlich nicht weniger spannend. Auf einer Tour mit dem Kajak oder Boot kannst du einen Eindruck von dieser unglaublichen Unterwasserwelt bekommen. Stell dir doch nur einmal vor, wie du auf einem Boot sitzt und in der Ferne die Flosse eines 15 Meter langen Buckelwals abtaucht. Dieses Bild wird dir wohl lange nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Küstenregenwälder

An die geheimnisvolle Unterwasserwelt grenzt der dichte Küstenregenwald, der sich in einem 200 Kilometer breiten Streifen entlang der gesamten Westküste erstreckt und immer wieder von Fjorden unterbrochen wird. Die Region ist zum Teil schwer zu erreichen und deshalb auch recht dünn besiedelt. 

Wenn du in diesem Küstenregenwald stehst, wirst du wahrscheinlich ein demütiges Gefühl spüren. Denn die Bäume, die dich umgeben, sind teilweise schon über 1.000 Jahre alt und die Luft ist so sauber, dass lange Flechten mystisch von den Ästen hängen.  

Viele Kanada-Reisen starten in Vancouver. Die Stadt liegt direkt am Pazifik und gibt bereits einen guten Eindruck von der eindrucksvollen Natur. Das ist aber nur ein Vorgeschmack auf das, was dich auf Vancouver Island erwartet. Die vorgelagerte Insel lockt mit ihren wilden Küstenabschnitten, beeindruckenden Regenwäldern und einer Vielzahl an Wildtieren. 

Wahrscheinlich kennst du den Weißkopfseeadler, der sich auf Vancouver Island besonders wohl fühlt. Denn die milden Temperaturen sorgen dafür, dass selbst im Winter nicht alle Gewässer zufrieren und der Adler so ganzjährig jagen kann. Das milde Klima, die dichten Küstenregenwälder und das ganzjährig maritime Buffet schätzen auch Schwarzbären, Wölfe und Pumas, die große Teile Vancouver Islands bewohnen.

Grizzlys wirst du auf Vancouver Island hingegen vergeblich suchen, denn auf der Insel gibt es nur Schwarzbären. Auf dem Festland, etwas nördlich von Vancouver, gibt es jedoch den idealen Lebensraum für sie: Den Great Bear Rainforest. Einsame Fjorde durchstreifen das Land und sorgen mit der Lachswanderung im Herbst dafür, dass sich die Bären hier ideal auf den Winter vorbereiten können.

Um diese unglaubliche Region zu erleben, kannst du die Orte Tofino, Telegraph Cove und Campbell River bereisen. Vom Norden der Insel kannst du zudem eine Bootstour in den Knight Inlet unternehmen, der Teil des Great Bear Rainforest ist. Ein einmaliges Erlebnis, bei dem du die absolute Wildnis spüren kannst.

Hochebene

Gar nicht so weit entfernt von der Küste, beginnt direkt hinter den Coast Mountains die sogenannte Hochebene. Eine hügelige Landschaft, die im Norden von Wäldern bedeckt ist und in Richtung Süden immer trockener wird. Du kannst dir die steppenartige Gegend mit tiefen Flusstälern beinahe wie eine Landschaft in Cowboy- oder Goldgräber-Filmen vorstellen. Also vollkommen anders, als der doch sehr feuchte, angrenzende Küstenregenwald. Verrückt, oder?

Entscheidest du dich von der Küste in Richtung Rocky Mountains zu fahren, dann wirst du im Norden der Hochebene am Wells Gray Provincial Park vorbeikommen. Ein weitestgehend unerschlossenes Waldgebiet, in dem auch heute noch viele Tierarten einen Rückzugsort finden. Dazu zählen Elche, Grizzlybären, Schwarzbären und Wölfe.

Auf dem Rückweg aus den Rocky Mountains könntest du dich für eine Route etwas weiter südlich entscheiden und so am Okanagan Valley vorbeikommen. In keiner anderen Region Westkanadas herrscht ein so mildes und sonniges Klima, dass Wein und Obst angebaut werden kann. Es ist zudem so warm und trocken, dass hier sogar Klapperschlangen leben. Was für ein Kontrast zur nördlichen Hochebene.

Auch wenn die Hochebene insgesamt vergleichsweise dicht besiedelt ist, gibt es auch immer noch abgeschiedene, wilde Landschaften. Interessanterweise ist der Wells Gray Provincial Park bei Touristen gar nicht so bekannt, weshalb es noch viel unberührte Natur abseits der typischen Touristenpfade gibt. Also Grund genug, hier einen Stopp einzulegen und mit etwas Geduld ein paar wilde Tiere zu Gesicht zu bekommen.

Rocky Mountains

Östlich der Hochebene liegt eines der längsten Kettengebirge der Welt: Die legendären Rocky Mountains. Das Gebirge zieht sich von den USA bis in den nördlichen Teil der Provinz British Columbia. Stell dir die Rockies als eine nicht enden wollende Berglandschaft mit Gletschern, wilden Flüssen und unglaublich türkisfarbenen Seen vor. 

Die Rocky Mountains sind sehr beliebt und ziehen jedes Jahr viele Touristen aus aller Welt an. Vielleicht hast du schon mal von Jasper und Banff gehört, zwei malerischen Orten umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse. Außerdem gibt es noch den Icefields Parkway, der die beiden Orte verbindet und eine absolute Traumstraße in Kanada ist. 

Auch wenn Jasper und Banff viele Menschen anziehen, gibt es in den Rocky Mountains bis heute unberührte Wildnisgebiete. Mehrere National- und Provinzparks reihen sich aneinander und bilden so einen geschützten Lebensraum für viele Tierarten. Je nach Jahreszeit wandern einige Wildtiere zwischen den Tälern und höheren Berglagen hin und her. 

Bergziegen und Dickhornschafe haben sich zum Beispiel sehr gut an ein Leben in den Bergen angepasst und können sich in den Felsen extrem trittsicher fortbewegen. Grizzlybären haben sich ebenfalls an die harschen Bedingungen in den Bergen angepasst, denn ihr dickes Fell schützt sie vor den langen und kalten Wintern. Dennoch stellen dicke Schneedecken sie vor Herausforderungen bei der Nahrungssuche. Ihre Überlebensstrategie ist daher, in Winterruhe zu gehen.

Freue dich also auf deinen Roadtrip durch die Rocky Mountains, auf dem du nicht nur von der atemberaubenden Landschaft begeistert sein wirst, sondern auch von den vielen Wildtieren, die sich immer wieder am Straßenrand zeigen.

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Die schönsten Wildlife-Regionen

Hier siehst du die schönsten Wildlife-Regionen im Westen Kanadas. Du erfährst, was diese Regionen so besonders macht und welche unglaublichen Abenteuer dort auf dich warten.

  • Tofino & Ucluelet: Die Orte Tofino & Ucluelet liegen an der zerklüfteten Westküste und sind von gigantischen Küstenregenwäldern umgeben. Die Region ist der perfekte Ausgangspunkt, um die artenreiche Tierwelt im Pazifik zu entdecken. Die Sandstrände laden zum Verweilen ein und mit Glück, kannst du von dort sogar die Fontäne eines Grauwals sehen. Bei einer Erkundungstour durch die geheimnisvollen Küstenregenwälder kannst du einen Eindruck davon bekommen, wie einmalig und wichtig diese Urwälder für das Überleben der Schwarzbären sind.
  • Telegraph Cove: Im Norden von Vancouver Island findest du wilde Provinzparks zu Land und Wasser. Die Gewässer rund um Telegraph Cove gehören zu den besten Orten weltweit, um Wale zu beobachten. Jedes Jahr locken Lachsschwärme mehrere Orca-Familien in die Region. Auf einer Boots- oder Kajaktour kannst du mehr über die ganz eigene Kultur dieser hochsozialen Tiere erfahren. Abgelegene Fjorde am Festland sind zudem wichtige Rückzugsgebiete für Grizzlybären. Eine Bootstour in diese Wildnis ist ein besonderes Abenteuer.
  • Campbell River: Jedes Jahr schwimmen zahlreiche Lachse flussaufwärts, um zu ihren Geburtsorten zu gelangen. Auf ihrer Wanderung locken sie zahlreiche Fressfeinde an und ernähren so ein ganzes Ökosystem. Da der Lachs heutzutage bedroht ist, versuchen Lachsfarmen für mehr Fische in den Gewässern zu sorgen. Aber reicht die Arbeit der Lachsfarmen aus, damit Schwarzbären, Weißkopfseeadler, Orcas und Menschen ausreichend Fische fangen können? Mache dir in Campbell River selbst ein Bild davon.
  • Sea to Sky Highway: Bäume von gigantischer Größe säumen den Küstenstreifen von British Columbia. Auf einer Reise über den Sea to Sky Highway laden Seen, Wasserfälle und Bergpfade immer wieder zum Halten und entdecken ein. Überraschenderweise befinden sich maritime Nährstoffe in den Bäumen und sorgen so für eine extra Dosis Düngung.
  • Wells Gray: Im Wells Gray gibt es viele dichte Wälder, die es mitunter schwierig machen, Wildtiere sofort zu entdecken. Wenn du aber weißt, auf welche Anzeichen du achten musst, dann kannst du in der Natur wie in einem offenen Buch lesen. Du wirst überrascht sein, an wie vielen Dingen man normalerweise vorbei läuft, ohne sie zu bemerken. In dieser Region kannst du auf Tierspurensuche gehen und mit allen Sinnen tief in die Natur eintauchen.
  • Rocky Mountains: Durch die grandiose Bergwelt und die bewaldeten Täler der Rocky Mountains ziehen auch heute noch viele Wildtiere, darunter große Raubtiere, wie z. B. Grizzlybären. In dieser Region teilen sich Menschen und Tiere den Lebensraum und treffen somit häufig aufeinander. Aber wie funktioniert das Zusammenleben von zwei sich fremd gewordenen Welten? Erlebe die Schönheit der Rockies und tauche ein in eine Welt, die vielen Reisenden verborgen bleibt.
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